In den ersten Reihen tauchte Paul sporadisch auf, verschwand nach der Vorstellung wieder. Nur gelegentlich gesellte er sich zum Stehkonvent im Foyer, schloss sich uns auf dem Weg zum Marienplatz an. Er erwähnte gelegentlich, er habe früher Film-
kritiken verfasst. Mein Wunsch, mehr darüber zu erfahren, blieb bisher unerfüllt.

Im Gespräch mit seiner Frau Traude hörte ich, dass das Kino bereits in seinen Studienjahren in Konstanz eine große Rolle spielte. Er gründete damals
mit Anderen einen Filmclub.

Später arbeitete er als Geschäftsführer der FILMKRITIK (1973 – 1975),
verfasste auch Filmkritiken. Im Registerband fand ich lediglich
den Hinweis auf Gesprächsaufzeichnungen.

Die Anzeige in der SZ vom 9.10. und die Urnenbeisetzung am 13.10. auf dem
Ostfriedhof, bei der sich mehr als 200 Menschen einfanden, bezeugen die Bedeu-
tung und Wertschätzung Paul Kleisers in der politischen und kulturellen Szene.

Auch wir vom MFZ werden ihn als Freund des Filmmuseums vermissen.

Ulla Varchmin