Münchner Filmzentrum
MFZ Open Scene 2023

 

 
Die Kunst des Sound Designs – am 20. April 2023 | 19:00

[ Film Lecture mit Live-Musik am Trautonium von Peter Pichler ]


>> Interview mit Peter Pichler
(mit weiterführenden Web-Links) *

 
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Peter Pichler begeisterte im vollen Kino mit Trautonium-Klängen
 
Filme in Echtzeit zu vertonen hat eine lange Tradition und ist bis heute überaus
beliebt. Selten und kaum bekannt ist dabei die Tongestaltung von einzelnen
Szenen oder ganzen Filmen mit dem Trautonium, der „Urmutter aller Synthesizer“.
Dabei bietet das ungewöhnliche elektronische Instrument ganz neue Möglichkei-
ten, verblüffende Klangeffekte und faszinierende Soundlandschaften zu kreieren.

Das Münchner Filmzentrum (MFZ e.V.) hat den Multi-Instrumentalisten Peter
Pichler eingeladen, einen Filmabend mit dem Mixtur-Trautonium zu gestalten.
Der Münchner erlernte sein Handwerk noch von Oskar Sala und ist heute einer
der wenigen Musiker weltweit, die das schwierige Instrument überhaupt noch
spielen können. 2019 tourte er damit sogar durch Australien. Pichler hat
Trautonium-Scores für recht unterschiedliche Filme erschaffen und ist
regelmäßig zu Gast bei internationalen Musik- und Filmfestivals.

 

 
Alla Nazimova in SALOMÉ (US 1922)

Im Filmmuseum vertonte Pichler am 20. April im voll besetzten Kino-Saal den
avantgardistischen Stummfilm SALOMÉ (US 1922 | Charles Bryant, Alla Nazimova,
72 min) live am Trautonium und veranschaulichte die vielfältigen Einsatzmöglich-
keiten des Instruments zudem auch noch an Hand von ausgewählten Szenen aus
Filmen unterschiedlicher Dekaden. Eines der drei Film-Beispiele wurde eigens
für diesen Abend vertont und hier erstmals öffentlich präsentiert.

Der Trautonium-Spezialist gab Einblicke in die Funktionsweise des seltenen
Instruments sowie in seinen Schaffensprozess als Komponist und Filmvertoner.
Bei dem anschließenden Q&A beteiligte sich das Publikum rege mit Fragen.

Am Ende des Abends versammelten sich zahlreiche Besucher*innen rund um
Pichler und sein Trautonium, um sich das Instrument aus der Nähe anzuschauen
und noch mehr darüber zu erfahren.

1930 in Berlin von dem Ingenieur Friedrich Trautwein und dem Komponisten
Oskar Sala erstmals präsentiert, kam es ab den 1950er Jahren bei Dokumentar-,
Werbe- und Spielfilmen zum Einsatz. Doch erst als der innovationsfreudige
Alfred Hitchcock das revolutionäre Instrument entdeckte und Sala einen Score
für seinen legendären Klassiker „Die Vögel“ (1963) schreiben ließ, fanden die
erstaunlichen Töne des Trautoniums den Weg in die breite Öffentlichkeit.

 


 

Die berühmten Jugendstil-Illustrationen zu Oscar Wildes „Salomé“ von Aubrey Beardsley
waren Vorbild für das Kostüm- und Set-Design des Films, hier: Der Pfauenrock (1893)

 

 
[ Text & Farbphotos: Idún Zillmann ]
 

Mehr Informationen zu Peter Pichler online: https://www.peterpichler-trautonium.com/